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Legasthenie/LRS            


 


Im Zusammenhang mit Lernproblemen im Lesen und Schreiben werden
unterschiedliche Begriffe wie Legasthenie, Lese-Rechtschreibstörung oder
Lese-Rechtschreibschwäche (LRS) verwendet.

Zum besseren Verständnis sollen hier kurz die Begriffe nach dem international
anerkannten Klassifikationsschema ICD-10 der Weltgesundheitsorganisation (WHO)
unterschieden werden.


Legasthenie/ Lese- Rechtschreibstörung nach ICD-10:

Die Lese- Rechtschreibstörung entspricht dem angloamerikanischen
Störungsbegriff „Dyslexia“ und dem klassischen Begriff „Legasthenie“ und
weist folgende Merkmale auf :


  •            Das Intelligenzniveau liegt nicht im Bereich der geistigen Behinderung (IQ>70).

  •            Im Lese- Rechtschreibtest sind etwa 90% der Vergleichskinder besser.

  •            Die Lese-oder Rechtschreibleistung ist deutlich schlechter, als dies nach der.
               allgemeinen Intelligenzentwicklung zu erwarten ist.

  •            Diese Entwicklungsstörung darf nicht auf eine neurologische Störung oder
               Wahrnehmungsstörung zurückzuführen sein.

  •            Sie darf auch nicht auf extreme Missstände in der Erziehung oder mangelhafte
               Beschulung hindeuten.



Lese-Rechtschreibschwäche (LRS) nach ICD-10:


Eine oft vorübergehende Lese- Rechtschreibschwäche liegt vor, wenn sich die Lese-Rechtschreibschwierigkeiten durch folgende Faktoren erklären lassen:


  •            eine mangelhafte Beschulung

  •            eine neurologische oder psychische Erkrankung

  •            eine Sinnesbehinderung (z.B. Schwerhörigkeit oder Sehbehinderung)



Die Diagnose einer Legasthenie wird durch Ärzte für Kinder- und Jugendpsychatrie
und -psychotherapie, Kinder- und Jugendpsychotherapeuten oder Diplom-Psychologen
gestellt.


Folgende Fehler sind symptomatisch bei einer Lese- Rechtschreibstörung:

  •            Verdrehung von Buchstaben (Reversionen): b/d; p/q; u/n

  •            Vertauschung der Buchstabenfolge im Wort (Reihenfolgefehler): sie/sei

  •            Auslassung von Buchstaben :warnen/waren

  •            Einfügen von Buchstaben: Sturtz/Sturz

  •            Dehnungsfehler; „ihm“ anstatt „im“

  •            Regelfehler: Fehler in der Groß- und Kleinschreibung;

  •            Verwechslung von „ä“ und „e“, Dopplungsfehler (Robbe, Robe)

  •            Verwechslung von Lautzeichen („Wahrnehmungsfehler“): d/t, g/k, v/f

  •            dasselbe Wort wird immer wieder unterschiedlich geschrieben


Bei der Therapie von Lese- Rechtschreibschwäche/Legasthenie arbeite ich
bevorzugt mit folgenden Materialien und Therapieansätzen:



  •            „Kieler Lese- und Rechtschreibaufbau“ nach Dummer-Smoch und Hackethal

  •            „Lautgetreue Rechtschreibförderung“ nach Reuter-Liehr

  •            „Marburger Rechtschreibtraining“ nach Schulte-Körne

  •            „Lesen und Rechtschreiben lernen nach dem IntraActPlus-Konzept“ nach
               Jansen/Streit/Fuchs